„Während des ersten Lockdowns wurde sehr viel auf E-Learning und Videokonferenzen gesetzt. Auch Moodle-Lernkarten, Lückentexte und Onlinetests stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seither zur Verfügung. Die Prüfung findet wie gewohnt vor Ort statt. Die Erfahrung zeigt, dass sich diese Methoden bewähren. Tägliche Temperaturmessungen und das Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens tragen zum sicheren Unterricht bei. Momentan lässt es zum Glück die Lage zu, dass wir wieder auf Präsenzunterricht setzen können. Das freut alle Beteiligten. Die Kurse werden an die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie an die Möglichkeiten, die die Corona-Maßnahmen erlauben, angepasst“, erzählt Elisabeth Zwingraf, Leiterin der Schulung des Samariterbund Wiens.
Blended Learning wird auch als integriertes Lernen bezeichnet und ist eine Lernform, die die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert. Traditioneller Präsenzunterricht wird gemixt mit dem Lernen mit elektronischen bzw. digitalen Medien. Der persönliche Kontakt bleibt einerseits bestehen, andererseits ist man zeit- und ortsunabhängig.
„Ich wurde in Kurzarbeit geschickt und eigentlich hatte ich schon lange vor, die Ausbildung zur Sanitäterin zu absolvieren. Es hat sich sehr gut ergeben, da der Samariterbund zu diesem Zeitpunkt Sanitäter und Sanitäterinnen gesucht hat. Ich lerne gerade für die kommissionelle Prüfung und bin sehr zufrieden mit der Ausbildung. Man lernt ganz neue Sachen und Situationen kennen. Besonders gefällt mir das Arbeiten mit Menschen und vor allem, dass meine Tätigkeit einen Sinn hat und ich Menschen damit helfen kann“, erzählt Sophie, Teilnehmerin eines aktuellen Kurses.
„Es gibt strenge hygienische Auflagen. Es müssen durchgehend FFP2-Masken getragen werden. Die Richtlinien bei der Ausbildung sind strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Es gibt feste Lüftungs- und Desinfektionszeiten. Überall, wo es möglich ist, wird auf persönlichen Kontakt verzichtet. Helmabnahme oder Atemkontrollen werden an Puppen geübt. Natürlich tragen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Handschuhe. Übungsmaterial wird nach jeder Übungsrunde desinfiziert und gereinigt. Mittlerweile gibt es CO2- Ampeln. Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden vor jedem Kurswochenende auf das Coronavirus getestet. Bei Intensivkursen finden die Antigen-Tests montags und donnerstags statt. So können wir einen relativ sicheren Kursverlauf gewährleisten“, erklärt Zwingraf.
Gesetzlich sollen 100 Stunden Theorie absolviert werden. In der Ausbildung werden 140 Stunden der Theorie gewidmet. Es werden die medizinischen Grundlagen in Vorträgen, Workshops und zahlreichen praktischen Übungen vermittelt und gefestigt. Zudem gibt es Gruppenarbeiten, Skill-Trainings und Fallbeispiele ohne PatientInnenkontakt. Fallbeispiele stellen einen sehr wichtigen und lehrreichen Teil der Ausbildung dar. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist und die Zwischenprüfung positiv abgeschlossen worden ist, beginnt das 160-stündige Praktikum. Hier setzt man das erworbene Wissen unter Anleitung praktisch um. Der oder die PraktikantIn fährt als Dritte oder Dritter im Krankentransport mit, wobei zu jedem Zeitpunkt zwei fertig ausgebildete RettungssanitäterInnen dabei sind, die notfalls eingreifen können.
Im Normalbetrieb finden die Kurse im Lehrsaal und in den Seminarräumen in der Pillergasse im 15. Bezirk statt. Für einzelne Übungen und Sachgebiete werden Außenbereiche genutzt – etwa für das Erlernen von korrektem Heben und Tragen, das Retten eines Verletzten, die Verwendung des Tragesessels und der Patiententrage sowie das Kennenlernen der Ausstattung eines Krankenwagens inkl. der zugehörigen Unterweisung nach dem Medizinproduktegesetz.
Mit Bestehen der kommissionellen Prüfung dürfen RettungssanitäterInnen eigenverantwortlich arbeiten. Sie werden beispielsweise im Rettungs- und Krankentransportdienst. Dafür ausgebildete MitarbeiterInnen können auch in vom Samariterbund geführten COVID-19-Betreuungseinrichtungen tätig werden. Der Aufgabenbereich geht bis hin zur Durchführung von COVID-19-Testungen und Sondertransporten.
„Der Beruf wird als abwechslungsreich wahrgenommen. Jeder Tag ist anders, kein Tag und kein Dienst gleicht dem anderen. Man wird mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert. Das Besondere an der Tätigkeit ist die Möglichkeit, gemeinsam im Team Menschen in Not helfen zu können. Manche Situationen sind schwierig oder belastend, aber die Möglichkeit in solchen Situationen zu helfen, gibt einem Stärke“, erzählt Zwingraf.
Die Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter/in:
- dauert mindestens 9 Wochen
- ist Vollzeit (40 Stunden pro Woche)
- umfasst mindestens 350 Stunden
- besteht aus Theorie und Praktikum
- ist gesetzlich geregelt
Die Arbeitszeiten als Rettungssanitäter/in:
- Teilzeit oder Vollzeit
- zwischen Montag und Sonntag
- 8 Stunden bzw. 11,5 Stunden pro Tag im Dienstrad
Bei Fragen zur Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter/in können Sie uns unter [email protected] oder telefonisch unter 01 89 145 270 erreichen.