Premiere in der türkischen Botschaft in Wien: Zum ersten Mal waren dort Hunde zu Gast! Der Grund für die kleine „Protokolländerung“? Die Vierbeiner wurden für ihre starke Leistung beim Erdbebeneinsatz in der Türkei geehrt. Amber, Gowon und Kosa waren als Trümmersuchhunde Teil der Auslandskatastrophenhilfe-Einheit SA-RRT, die kurz nach dem Erdbeben in das Katastrophengebiet reiste. Gemeinsam mit ihren zweibeinigen Teamkolleg*innen wurden die Hunde nun von der türkischen Botschaft ausgezeichnet.
Grenzenlose Solidarität
Die SA-RRT-Mitglieder Anna Grabner-Strobach, Manuel Müllner, Barbara Zissler, Laura Nusko und Silvia Zötsch bildeten mit der SARUV (Search and Rescue Unit Vorarlberg) ein gemeinsames „Medium Urban Search and Rescue“-Team (MUSAR) aus 32 Personen. Eine Woche lang waren die Rettungskräfte vor Ort, arbeiteten unter Hochdruck in Zwölf-Stunden-Schichten. Mit vereinten Kräften gelangen vier Lebendrettungen, darunter ein 15-jähriges Mädchen, das rund 110 Stunden unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses lag.
Für die großartige Leistung bedankte sich der türkische Botschafter Ozan Ceyhun nun persönlich und überreichte den anwesenden Ehrengästen eine spezielle Anerkennungsurkunde der Republik Türkei. „Es gibt nicht genügend Dankesworte, um das auszudrücken, was Sie für unser Land geleistet haben. Wir werden das nie vergessen!“, so Ceyhun beim Festakt.
Für Samariterbund Geschäftsführer Wolfgang Dihanits war es selbstverständlich, dass sich die Hilfsorganisation am Rettungseinsatz in der Türkei beteiligt: „Grenzüberschreitende Hilfe und Solidarität sind heute wichtiger denn je, und auf den Samariterbund ist auch in diesem Fall immer Verlass.“
Erfolgreiche Mission
Die Teammitglieder nutzten den Empfang in der Botschaft, um von ihren Erlebnissen vor Ort zu erzählen und das Geschehene gemeinsam Revue passieren zu lassen. Besonders eingeprägt hat sich bei allen die unglaubliche Dankbarkeit, die ihnen die türkische Bevölkerung während des gesamten Einsatzes entgegenbrachte. Benjamin Manahl, Bundeseinsatzleiter der ASBÖ-Katastrophenhilfe, fasst zufrieden zusammen: „Auf Momente wie diese trainiert unser SA-RRT hin. Das Team konnte in der Türkei seine Fähigkeiten perfekt umsetzen und hat trotz Kälte und zerstörter Infrastruktur Unglaubliches geleistet.“