Die Freibäder öffnen wieder ihre Pforten, und nach der langen Winterpause freuen sich viele Wasserratten auf ausgiebiges Planschen im kühlen Nass. Doch Vorsicht ist geboten, denn Wasser als Gefahrenquelle wird oftmals unterschätzt. Deshalb ruft die Samariterbund-Wasserrettung die Baderegeln ins Gedächtnis und mahnt zu ihrer Einhaltung, um Badeunfälle zu vermeiden.
Jährlich ertrinken rund 40 Menschen in Österreich, bei Kindern sind Badeunfälle laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die zweithäufigste Todesursache. Doch jede:r einzelne Verletzte oder gar Todesfall ist eine:r zu viel. Daher gilt: Die richtige Vorbereitung für den Badetag ist das Um und Auf. „Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten überhaupt und ist eine ideale Breitensportart“, weiß Amina Höfinger, erfahrene Rettungsschwimmerin und Beiratsvorsitzende der Wasserrettung des Samariterbund Österreichs. Wer also gerne schwimmt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes.
Kälteschock vermeiden – langsam ins Wasser gehen
Doch um das Risiko, im Wasser einen Unfall zu erleiden, so klein wie möglich zu halten, sollten Schwimmfans lieber zu zweit oder mit mehreren Personen das kühle Nass aufsuchen. „So macht es mehr Spaß, und es ist auch sicherer. Sollte Ihnen etwas zustoßen, Sie etwa einen Krampf in Armen oder Beinen bekommen, können andere Personen sofort eingreifen“, so die Expertin des Samariterbundes.
Tunlichst zu vermeiden sind spontane Sprünge ins Wasser – sei es, um eine Kollision mit anderen Personen oder Gefahrenquellen zu vermeiden, aber auch, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren. „Der Körper benötigt Zeit, seine eigene Temperatur an die des Wassers anzupassen“, weiß Höfinger. „Wer bei Hitze ins kühle Wasser springt, riskiert einen Kälteschock, da sich die Adern schlagartig verengen und der Blutdruck stark ansteigt. Dringend anzuraten ist es daher, sich abzuduschen, bevor man ins Wasser geht, und nur langsam ins Wasser hineinzugehen“, fasst die versierte Rettungsschwimmerin zusammen. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Thema Selbsteinschätzung: „Lassen Sie sich niemals zu Mutproben verleiten!“, mahnt die Expertin zur Vorsicht.
Kinder beim Baden immer beaufsichtigen
Um einen Badetag mit den Jüngsten genießen zu können, ist besondere Aufmerksamkeit der Begleitpersonen vonnöten. „Schwimmhilfen wie Flügerl oder Reifen ersetzen keinesfalls die Aufsichtspflicht der Erwachsenen, und lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen!“, unterstreicht Amina Höfinger. Was viele Eltern nicht wissen: Besonders Kleinkinder sind im Wasser gefährdet, da sie lautlos ertrinken.
Die Wasserrettung des Samariterbundes rät daher, Kindern möglichst früh eine Schwimmausbildung zu ermöglichen, und bietet auch entsprechende Kurse an. „Ganz wichtig ist auch die richtige Vorbereitung auf das Wasser: Probieren Sie einen spielerischen Zugang beim Duschen oder in der Badewanne aus, und geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es benötigt“, rät die Expertin.
Auch wer bereits vor Jahrzehnten das Schwimmen erlernt hat, kann seine Technik noch verbessern. Der Samariterbund bietet auch hier Kurse für alle Leistungsstufen, von Anfänger:innen bis zu Perfektionseinheiten für Fortgeschrittene, an. Damit ungetrübten Badefreuden nichts im Wege steht!