Ehrenamt ist Ehrensache!

Jahrestagung 2023 des Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT)

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause hatte die Abteilung Einsatz am Samstag, den 14. Januar 2022 wieder nach Krumnußbaum ins Gasthof Nusserl (NÖ) zur alljährlichen Jahreshauptversammlung der spezialisierten Auslandskatastrophenhilfe-Einheit SA-RRT des Samariterbundes geladen.

Danke für euer Engagement

Bundesrettungskommandant und Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Zimmermann ließ sich nicht nehmen, den rund 55 ehrenamtlichen Spezialist*innen des SA-RRT persönlich für ihren Einsatz im Jahr 2022 zu danken.

„Ihr seid das Rückgrat unserer Einheit und euer Einsatz macht es erst möglich, Menschen in Not zu helfen. Ihr könnt stolz sein, dieses Abzeichen zu tragen und ganz besonders stolz macht mich, dass wir aus ganz Österreich zusammenkommen und zusammenarbeiten dürfen.“

Besonders unterstrichen wurde das außergewöhnliche Engagement, Fachwissen und die hoch professionelle Zusammensetzung der rein ehrenamtlichen Spezialeinheit.

Gänsehautmoment war vor allem die besondere Anerkennung für herausragende Leistungen einzelner SA-RRT Mitglieder. Aber auch die neueren Ehrenamtlichen aus dem Basiskurs 2022 wurden mit der offiziellen Verleihung ihrer Distinktionen mit entsprechendem Dienstgrad durch den neu ernannten Bundeseinsatzleiter Benjamin Manahl geehrt.

Die Abteilung Einsatz zieht Bilanz für 2022

Neben den vorgestellten Neuerungen für das kommende Jahr zog die Abteilung Einsatz im Jahresrückblick für 2022 Bilanz.

Durch den russischen Angriffskrieg Ende Februar 2022 war das Team stetig in Alarmbereitschaft versetzt. Schon Anfang März wurde auf ein bilaterales Hilfsersuchen seitens des slowakischen Samariterbundes ASSR reagiert. Aufgrund der direkten Nachbarschaft zur Ukraine und den steigenden Zahlen von Vertriebenen hatte der langjährige Partner ASSR um Unterstützung durch Hilfsgüter und im weiteren Verlauf des Krieges, auch um Personal gebeten. In direkter Grenznähe hatte der slowakische Samariterbund zwei Aufnahmeeinrichtungen, sogenannte Emergency Temporary Camps (ETC’s) für schutzsuchende Menschen aus der Ukraine betrieben und wurde in zwei Einsätzen durch medizinisches Personal des SA-RRT unterstützt.

Auch die weiteren Anrainer der Ukraine waren an die Grenzen ihrer Reaktionsfähigkeit geraten, sodass Länder wie Moldau, Polen und Tschechien ein Hilfsersuchen über den europäischen Zivilschutzmechanismus gestellt hatten, worauf auch hier durch große Mengen an Hilfsgütern, koordiniert durch das Bundesministerium für Inneres, zur Verfügung gestellt wurden.

Auch im Europäischen Zivilschutzmechanismus stellt das SA-RRT Expert*innen, welche im Jahr 2022 gleich neun Mal zu weiterführenden Trainings innerhalb der EU entsandt wurden.

Der ausführliche Jahresrückblick war vor allem durch die zahlreichen Übungen geprägt. Für die ehrenamtlichen Mitglieder gab es im vergangenen Jahr gleich 35 Gelegenheiten an offiziellen Terminen des SA-RRT mitzuwirken.

Highlight davon waren internationale Übungen wie die INSARAG SIMEX Countdown 2022 im schweizerischen Kriens, in der das SA-RRT mit Managementpersonal teilnahm, sowie die groß angelegte Joint German EMT Exercise in Hünxe/Deutschland, wobei das SA-RRT gemeinsam mit dem langjährigen Partner I.S.A.R Germany ein gemeinsames Emergency Medical Team bildete und zahlreiche Verletzte im Schichtbetrieb medizinisch behandelte.

Neben den beiden internationalen Großübungen wurde zusätzlich die eigene grenzüberschreitende Jahresübung in der Slowakei durchgeführt. Durch ein bilaterales Hilfsersuchen und ein fiktives Hochwasserszenario wurden die Teilnehmer*innen vor weitere Herausforderungen im Jahr 2022 gestellt. Aber auch innerhalb der österreichischen Grenzen wurde fleißig die Reaktion auf Katastropheneinsätze trainiert. Erst im November fand die SA-RRT Vollübung im fiktiven Royal Republic of Rockland im niederösterreichischen ABC- und Katastrophenhilfeübungsplatz Tritolwerk statt. Selbst bei Minusgraden haben mehr als 30 ehrenamtliche Mitglieder und drei Trümmerhunde durchgehend bei Tag und Nacht mit entsprechender Spezialausrüstung das realistische Szenario beübt.

„Gerade die spezialisierten Ausbildungen helfen, interne Abläufe und Prozesse regelmäßig zu trainieren und dadurch jedes Teammitglied individuell für den Katastropheneinsatz vorzubereiten“, so Benjamin Manahl, Leiter SA-RRT.

Ausblick auf 2023

Neben bereits zahlreicher bestehender Ausbildungs- und Übungstermine für das Jahr 2023 können sich die RRTler vor allem auf die Teilnahmemöglichkeit an der internationalen Katastrophenhilfe-Übung EU ModEX in Revinge/Schweden im Herbst 2023 freuen. Aber auch jene, die noch nicht dem SA-RRT angehören, haben noch die Möglichkeit mitzumachen, denn bereits im März startet die jährliche Grundausbildung für neue engagierte ehrenamtliche Mitglieder. Auch Bundesrettungskommandant Wolfgang "Jimmy“ Zimmermann unterstrich abermals das ehrenamtliche Engagement: „Ihr seid wichtig und eure Aufgabe ist wertvoll. Und 2023 starten wir wieder voll durch!“

Nach pandemiebedingter Zwangspause konnte endlich wieder eine Jahrestagung in Person durchgeführt werden.

Mehr als 50 ehrenamtliche Mitglieder nahmen an der Jahresversammlung des SA-RRT teil.

Im feierlichen Rahmen wurden die Ehrungen an die Kolleginnen und Kollegen durch Bundeseinsatzleiter Benjamin Manahl und Bundesrettungskommandant Wolfgang “Jimmy“ Zimmermann übergeben.

"Wir sind stolz, dieses Abzeichen zu tragen.", so Bundesrettungskommandant Wolfgang "Jimmy" Zimmermann.

Neue Mitglieder aber auch einige der "alten Hasen" bekamen aufgrund ihres Ranges neue Distinktionen verliehen.

Das Team schaut auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Fotos: Alois Pommer

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