Griechenland: Nothilfe Projekt für Flüchtlinge in Camps

Alarmiert durch die katastrophale Situation der Flüchtlinge im griechischen Grenzgebiet zur Türkei entsandte der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs bereits im März 2020 ein SA-RRT Assessment Modul in die Region, um potenzielle Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten abzuklären. Gemeinsam mit der Tochterorganisation des ASB Deutschland, dem ASB Greece, wurde daraufhin ein Nothilfe Projekt (Verteilung von Hygiene Kits) in Camp Diavata umgesetzt werden, um im Bereich Hygiene die dringendsten Bedürfnisse abzudecken.

Das Projekt auf einen Blick

Projektregion: Camp Diavata, Thessaloniki, Griechenland

Zielgruppe: anerkannte Flüchtlinge, aber auch spontan ankommende Menschen sind in der Zielgruppe erfasst

Projektaktivitäten:
Verteilung von:
- Lebensmittelkörben (Wochenrationen) für Begünstigte mit Kochmöglichkeit und konservierte Lebensmittel für Begünstigte ohne Kochmöglichkeit (inkl. Obst und Gemüse)
- Hygiene - Kits, einschließlich Shampoo, Seifen, Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Masken, Feuchttücher für Babys, Damenbinden, Zahnbürsten und -paste, Rasierartikel und andere Hygieneartikel
- Gezielte Spezialhilfen: Bereitstellung von Rollstühlen und Krücken für Personen mit Mobilitätsproblemen, Bereitstellung der erforderlichen Ausrüstung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Arzneimittel für Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, etc.) für Personen, die nicht beim griechischen Gesundheitssystem registriert sind), Brillen usw.

Gegenwärtig sind Tausende von Flüchtlingen in Griechenland obdachlos und mittellos. Die Wintermonate stellen stets eine besondere Herausforderung dar, aber der Winter 2020/21 dürfte aufgrund der anhaltenden Pandemie zu einer der größten Herausforderungen werden, da die zeitliche Dauer zur Unterstützung von Flüchtlingen stark verkürzt wurde und es vor allem an einer umfassenden Integrationsstrategie der Behörden fehlt. Rund 11.000 Menschen, denen Asyl gewährt wurde, wurden in Zeiten der globalen Pandemie informiert, dass sie aus Wohnungen für schutzbedürftige Personen bzw. Hotelzimmern, welche im Rahmen des Programms für vorübergehende Unterbringung und Schutz (FILOXENIA) zur Verfügung gestellt wurden. Ebenso wurde den Menschen mitgeteilt, dass sie aus den Unterkünften in den Lagern auf den Inseln und dem Festland ab Herbst 2020 vertrieben werden würden. Diese Räumungen folgen einer Politik, nach der Flüchtlinge gezwungen sind, innerhalb eines Monats nach Gewährung des Schutzstatus "auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst zu sorgen", was zur Beendigung des Zugangs auf Unterbringung, Nahrungsmittel und der Geldhilfe durch die EU- Kommission führt.

Die Stadt Wien wollte die unmenschlichen Bedingungen in den Camps sowohl auf den Inseln als auch auf dem Festland nicht einfach so hinnehmen und beschloss im Dezember 2020 Nothilfeprojekte vor Ort zu unterstützen. Daher unterstütz die Stadt Wien die Caritas, die Diakonie und den Arbeiter-Samariterbund mit insgesamt 300.000 Euro. Mit dem Geld wolle die Stadt Wien unmittelbare Hilfe "für jene Menschen leisten, die unter schwersten Bedingungen in den Flüchtlingslagern leben müssen", sagte Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. Die 300.000 Euro der Stadt Wien werden zu gleichen Teilen an die drei Hilfsorganisationen verteilt und das Geld soll vor Ort eingesetzt werden und den Menschen direkt zu Gute kommen.

"Die Flüchtlingscamps in Griechenland sind nach wie vor völlig überfüllt. Nicht nur auf den Inseln, auch am Festland ist die Situation sehr kritisch. Tausende Migrantinnen und Migranten sind obdachlos und die Winter in Griechenland sind oft kalt, nass und windig. Dank der Unterstützung der Stadt Wien können wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner Symbiosis in den kommenden Wintermonaten die Menschen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und medizinischer Basisversorgung unterstützen", erklärt Andreas Balog, Geschäftsleitung Samariterbund, im Zuge der Pressekonferenz im Dezember 2020.

 

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