Erste-Hilfe-Basismaßnahmen

Unfälle passieren oft plötzlich – umso wichtiger ist es, in den ersten Minuten besonnen zu handeln. Die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe wie das Absichern der Unfallstelle, das Absetzen des Notrufs und das Überprüfen des Bewusstseins bilden die Grundlage jeder Hilfeleistung. Sie sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern schaffen auch die Voraussetzungen für weiterführende Maßnahmen. Erfahren Sie, wie Sie im Ernstfall richtig reagieren.
Basismaßnahmen beim Auffinden einer Person

Absicherung der Unfallstelle
- Die eigene Sicherheit hat oberste Priorität. Tragen Sie ggf. Handschuhe, um sich selbst zu schützen.
- Prüfen Sie die Umgebung auf Gefahren (z. B. Straßenverkehr, elektrischer Strom, Feuer, giftige Dämpfe).
- Sichern Sie die Unfallstelle ab, falls erforderlich (z. B. Warnblinkanlage einschalten, Warndreieck aufstellen).

Bewusstsein überprüfen
- Achten Sie auf offensichtliche Blutungen oder andere erkennbare Ursachen für Verletzungen.
- Nähern Sie sich der Person und sprechen sie sie deutlich an (z. B. „Hallo, können Sie mich hören?“).
- Falls keine verbale Reaktion erfolgt, rütteln Sie die Person sanft an der Schulter.

Hilfe organisieren
- Falls die Person ansprechbar ist, die Situation weiter einschätzen und die Rettung rufen (144 in Österreich, 112 in Europa) oder gezielt Hilfe organisieren. Im Zweifelsfall kann die telefonische Gesundheitsberatung 1450 helfen, die weitere Vorgehensweise abzuklären.
- Falls die Person nicht reagiert, umgehend den Notruf (144 in Österreich, 112 in Europa) absetzen und weitere Helfer hinzuziehen.
- Bleiben Sie bei der betroffenen Person und leisten Sie weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen bis der Rettungsdienst eintrifft und die Versorgung übernimmt.
Die betroffene Person reagiert auf Ansprache
Wenn die Person auf Ansprache reagiert, bedeutet dies, dass sie bei Bewusstsein ist. Dennoch könnten gesundheitliche Probleme vorliegen, die Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich machen.

Beruhigen und Lage erfassen
- Belassen Sie die betroffene Person in der Position, in der Sie sie vorgefunden haben oder die für die Person angenehm ist. Voraussetzung dafür ist, dass dadurch keine Gefahr für Sie oder die betroffene Person besteht.
- Beruhigen Sie die Person und informieren Sie sie, dass Hilfe unterwegs ist.
- Stellen Sie Fragen, um weitere Informationen zu erhalten (z. B. „Was ist passiert?“, „Haben Sie Schmerzen?“).

Körperliche Verfassung prüfen
- Beobachten Sie die Atemfrequenz, Gesichtsfarbe und ob die Person klar bei Bewusstsein ist.
- Achten Sie auf Verletzungen oder offensichtliche Symptome (z. B. Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen).

Auf Wärme und Luftzufuhr achten
- Schützen Sie die betroffene Person vor Unterkühlung (z. B. mit einer Decke oder Jacke).
- Lockern Sie beengende Kleidungsstücke der Person (z. B. Hemd- oder Blusenkragen) und sorgen Sie für Frischluftzufuhr.
Die betroffene Person reagiert nicht auf Ansprache

Folgemaßnahmen treffen
- Machen Sie eine Atemkontrolle.
- Ist die Person bewusstlos, aber atmet normal? Dann bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage.
- Ist keine Atmung vorhanden? Dann starten Sie sofort mit der Reanimation (Defibrillator oder 30 x Herzdruckmassage, 2 x Atemspende).
Maßnahmen praktisch anwenden
Die Basismaßnahmen in der Ersten Hilfe sind einfach zu erlernen und können in Notfallsituationen Leben retten. Das richtige Vorgehen beim Auffinden einer Person und die angemessene Reaktion auf ihre Bewusstseinslage sind essenziell, um weitere Gefahren zu vermeiden und professionelle Hilfe optimal zu unterstützen.
Ein besonnenes und systematisches Handeln kann im Ernstfall entscheidend sein. Üben Sie die Basismaßnahmen daher regelmäßig in einem Erste-Hilfe-Kurs, um betroffenen Personen schnell helfen zu können.