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Die Zunahme an untauglichen jungen Männern stellt auch das Rettungswesen vor Herausforderungen 

Hundsmüller: Grundsätzliches Umdenken statt Symptombehandlungen

In Österreich wächst die Zahl an jungen untauglichen Männern. Fast ein Viertel der Stellungspflichtigen ist für den Dienst beim Bundesheer und somit auch für den Zivildienst nicht tauglich. Zusätzlich reduzieren geburtenschwache Jahrgänge die Zahl der für das Bundesheer und den Zivildienst zur Verfügung stehenden jungen Männer. Für Zivildienst-Trägerorganisationen kommt erschwerend hinzu, dass die Attraktivität des Bundesheeres bei jungen Männer in letzter Zeit zugenommen hat. "Im Vorjahr haben wir trotz mehr als 1.300 genehmigter Plätze nur knapp über 1.000 Zivildienstleistende zugewiesen bekommen. Im Bereich des Rettungswesens kommt erschwerend hinzu, dass bei manchen Einrückungsterminen bis zu einem Viertel der Zivildienstleistenden die Prüfung zum Rettungssanitäter nicht besteht", erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs. Der Samariterbund ist die zweitgrößte Zivildienst-Trägerorganisation.

Novelle zum Zivildienstgesetz bringt keine wesentlichen Verbesserungen

"Eigentlich müssten bei allen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen: Wir haben ein Heer von untauglichen jungen Männern, viele davon mit psychischen Beeinträchtigungen. Das muss man sich doch genauer anschauen", so Hundsmüller. Doch derzeit werden lediglich Symptombehandlungen gemacht, wie die letzte Novelle des Zivildienstgesetzes zeigt: Bei Trägern, die drei Jahre keine Zivildiener anfordern, kann etwa die Anerkennung von den Landeshauptleuten widerrufen werden. "Da werden Listen nur um Kartei-Leichen bereinigt. Wer drei Jahre ohne Zivildiener arbeiten kann, hat keinen dringenden Bedarf", so Hundsmüller. Und für die vor Jahren (2005) eingeführte Verkürzung der Zivildienstdauer (von zwölf auf neun Monate) hat es nie einen finanziellen Ausgleich gegeben. Auch die Streichung der Verlängerungsmöglichkeit des Zivildienstes (2011) hat die Situation der Trägerorganisationen im Rettungswesen zusätzlich erschwert. Davon haben sich Rettungsorganisationen bis dato nicht erholt.

Anforderungen an junge Männer im Rettungswesen hoch

Reinhard Hundsmüller fürchtet: "Wenn es nicht rasch zu einschneidenden Änderungen kommt, wird das Rettungswesen in Österreich gegen die Wand gefahren. Mit einer möglichen Adaptierung des Kriterienkatalogs für die Tauglichkeit beim Bundesheer ist es bei weitem nicht getan." Im Rettungswesen werden Mitarbeiter gebraucht, die sozial engagiert und sowohl psychisch als auch physisch belastbar sind. Rettungssanitäter arbeiten in Extremsituationen. Die Überlegungen, die Tauglichkeitskriterien aufzuweichen, würden daher eher jenen Organisationen eine höhere Zahl an Zivildienstleistenden bringen, bei denen lediglich einfachere Tätigkeiten zu erbringen sind. Die Situation im Rettungswesen würde sich dadurch nicht entspannen."

Rettungswesen neu organisieren

Hundsmüller kann daher auch folgender Idee der oberösterreichischen Grünen nichts abgewinnen: Wer wegen Untauglichkeit nicht zum Heer muss, soll die Möglichkeit erhalten, freiwillig den Zivildienst zu machen. "Wir haben schon jetzt das Freiwillige Sozialjahr. Österreichweit, aufgeteilt auf eine Vielzahl von Trägern, nehmen aktuell etwa 1.100 junge Frauen und Männer daran teil. Beim Samariterbund waren es im Rettungswesen im vergangenen Jahr 11 Frauen und 7 Männer." Im Rettungs- und Krankentransportwesen braucht es Verlässlichkeit und Planbarkeit. Das wäre auch bei diesem Modell, so Hundsmüller, nicht gegeben.

Zwar ist ehrenamtliches Engagement im Rettungswesen noch immer eine wichtige Komponente. "Wir merken aber auch hier, dass in den vergangenen Jahren ein Rücklauf zu verzeichnen ist", so Hundsmüller. Längere und unregelmäßige Arbeitszeiten haben massive Auswirkungen auf die Freizeit und schränken die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu betätigen ein. Der 12-Stunden Arbeitstag bzw. die 60-Stunden-Woche erschüttern unsere Gesellschaft und bringen diese solidarische Form des Zusammenhalts ins Wanken.

"Es sollte uns schon zu denken geben, warum sich ein reiches Land wie Österreich kein ausreichend finanziertes Rettungswesen leistet", so Hundsmüller abschließend.

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